Zahlreiche Interessierte bei Veranstaltung zur Heizung der Zukunft

 
Schöffengrund-Laufdorf. Rund 40 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung der Fraktion Bündnis90/Die Grünen in der Gemeindevertretung Schöffengrund ins Laufdorfer Vereinsheim gefolgt, um sich über Wege zu klimaneutralen Heizungssystemen zu informieren. Ingo Dorsten, der Klimaschutzmanager des Lahn-Dill-Kreises, und Klaus Schmidt, der Obermeister der Innung Heizung, Lüftung, Sanitär, sprachen fachkundig zum Thema.

 

Nach einer anschaulichen Darstellung der gesicherten Erkenntnisse zum Ausmaß der bereits eingetretenen Klimaveränderungen machte der Klimamanager deutlich, dass die Erzeugung von Heizungswärme durch die Verbrennung von Öl und Gas mit ihrem Anteil von fast 40% am gesamten CO2-Ausstoß keine Zukunft hat. Eine Umstellung auf klimaneutrale Wärmeerzeugung, die sogenannte Wärmewende, ist notwendig und unverzichtbar, der Einstieg in die Umstellung der Technik ist deshalb überfällig.

Allerdings, auch das war ein Anliegen dieser Informationsveranstaltung, gibt es keinen Grund zu Panikentscheidungen. Wer jetzt noch schnell eine neue Öl- oder Gasheizung installieren lässt, begeht nach Ansicht der beiden Fachreferenten einen großen Fehler. Ein Heizungstausch ist eine große Investition, die durch  ausführliche, individuelle und fachkundige Beratung und Planung begleitet werden muss.

Obermeister Schmidt machte zudem deutlich, dass durch gestörte Lieferketten, noch nicht ausreichende Produktionskapazitäten der Industrie und fehlende Fachkräfte im Handwerk eine kurzfristige System-Umstellung in den Heizungskellern gar nicht umsetzbar ist. Deswegen ist es der sinnvollere Weg, zunächst die vorhandenen Heizungsanlagen gut zu warten und ihre Einstellung zu optimieren. In diesem Zusammenhang wurde besonders über Rohrisolierung, Warmwasserzirkulation und hydraulichem Abgleich gesprochen. Allein dadurch sind beträchtliche Einsparungen möglich, die sich nicht nur in der CO2-Bilanz, sondern auch im eigenen Portemonnaie niederschlagen. Dazu gaben die beiden Fachleute viele gute Tipps.  

Wenn dann ein Heizungstausch ansteht, so wird er in der Regel sinnvollerweise durch gezielte energetische Verbesserungen des Gebäudes ergänzt. Auch hier ist eine fachkundige Beratung unverzichtbar, welche Maßnahmen in welcher Rangfolge die größten Einsparungen erzielen. Solche Empfehlungen können seriös nur individuell anhand einer konkreten Immobilie ausgesprochen werden.

Als sinnvollste Heizvariante der Zukunft gilt die Wärmepumpe, deren Stromverbrauch optimalerweise durch Eigenproduktion mittels einer Fotovoltaikanlage unterstützt wird. Nicht für jedes Haus wird man die energetischen Voraussetzungen für diese Heizmethode schaffen können. In diesen Fällen werden künftig verstärkt verschiedene Wärmeerzeuger zu Hybrid-Anlagen kombiniert werden.

Am Ende der umfangreichen Informationen blieb noch Zeit, auf die zahlreichen Fragen aus der Zuhörerschaft zu Balkonanlagen, zur Beantragung von Fördermitteln, zu baulichen Voraussetzungen für Wärmepumpen, zu Fußbodenheizungen, Thermostatventilen und Nachtspeicheröfen etc. einzugehen.

Die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung waren sich einig, dass sie deutlich mehr Klarheit über das zukünftige Heizen und wertvolle Hinweise bekommen haben und dankten den Referenten durch großen Beifall.

 

Fotos: zahlreiche Zuhörer*innen im Laufdorfer Vereinsheim.

 

Quelle: Vom Ortsverband Schöffengrund, © Heinz Schreiber.

 

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