Mitteilung: Pandemie und Schulen

Foto: pixabay/ Alexandra Koch

Mitteilung zum Thema Pandemie und Schulen vom Schuldezernenten Heinz Schreiber, in der 1. Kreistagssitzung am 10.05.2021, Ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter mit Geschäftsbereich, Bündnis 90/ Die Grünen.

Seit März letzten Jahres zählen Schulen zu den Hauptbetroffenen der Auswirkungen der Pandemie: Distanzunterricht, Wechselunterricht, Schulschließungen, Schließung der Sporthallen, Hygienepläne und -maßnahmen, digitale Endgeräte für Schülerinnen und Schüler, inzwischen auch Endgeräte für Lehrerinnen und Lehrer, digitale Tage der offenen Tür, Notbetreuungen, Schülerbeförderung unter Coronabedingungen, Ausfall von Elternentgelten bei den Nachmittagsbetreuungen, Existenznöte bei den Caterern für die Schulverpflegung, Abschlussprüfungen unter Coronabedingungen, Testen der Schülerinnen und Schüler, Mangel an sozialen Kontakten, abgehängte Schülerinnen und Schüler, Unterrichts- und Lerndefizite, schnelle Umsetzung des Digitalpaktes und anderes mehr sind die Stichworte dieser Krise.

Der Schulträger hat sich im Zusammenspiel mit dem Staatlichen Schulamt (SSA) sehr angestrengt, gute Lösungen in schwierigen Situationen zu finden. Ziel war es immer den Schulbetrieb so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Paralleles Ziel war natürlich die Virusübertragung in Schulen zu minimieren, heißt Abstand, Wechselunterricht oder sogar Schulschließung. Die Zusammenarbeit hat aus Sicht des Schulträgers sehr gut funktioniert, im anderen Falle hätte es noch mehr Probleme gegeben. Allerdings mussten der Schulträger und das SSA feststellen, dass, kaum war eine gesundheitsfachliche Anordnung im Zusammenwirken mit dem Gesundheitsamt formuliert, sie einige Male schon von Ereignissen überholt wurde.

Inzwischen hat der Lahn-Dill-Kreis 3800 digitale Endgeräte für Schülerinnen und Schüler angeschafft und weitgehend an sogenannte bedürftige Schülerinnen und Schüler weitergegeben. Wir reden hier von Tablets, die aus Mitteln des Bundes und des Landes angeschafft wurden (Annex an den Digitalpakt).
Es gibt in den Schulen eine zunehmende Routine im Umgang mit den digitalen Medien, mit IServ, Videokonferenzen und Podcasts u.a.m. Hier ist eine starke, positive Entwicklung in den Schulen entstanden, die noch nicht an ihrem Ende angekommen ist. Allerdings ist deutlich zu machen, dass es niemals Ziel war, die Digitalisierung im Homeschooling zu betreiben. Sondern die Digitalisierung an den Schulen soll den Präsenzunterricht anreichern, kurzweiliger, nachhaltiger machen. Das ist das eigentliche Ziel der schulischen Digitalisierung.

Der Schulträger hat weiterhin in der Schülerbeförderung, und hier meine ich insbesondere den freigestellten Schülerverkehr, unseren kleinen und mittleren Busunternehmen durch eine finanzielle Unterstützung geholfen, zu überleben. Auf einer Linie wurde ein Verstärkerbusse eingesetzt, um die übliche Enge in Bussen deutlich zu reduzieren. Entgegen kam der Schülerbeförderung, dass die Einführung des Wechselunterrichts eine breite Bereitstellung von solchen zusätzlichen Bussen überflüssig gemacht hat.

Gleiches gilt für die Träger der Betreuung und des Paktes für den Nachmittag. Auch hier wurden mehrfach, und in jedem Falle durch Einzelfallprüfung, finanzielle Mittel bereitgestellt und ausgezahlt, um den Ausfall an Einnahmen zu einem guten Teil zu kompensieren. Hier wäre sonst ein Kahlschlag zu befürchten gewesen. Dies betrifft sowohl Träger der Wohlfahrtspflege als auch viele Eltern- und Fördervereine.

Auch die Catering-Betriebe, die unsere Mittagsversorgung in den Schulen sicherstellen, mussten finanziell unterstützt werden, u.a. damit sie uns nach der Pandemie noch zur Verfügung stehen. Auch dies erfolgte wie in allen anderen Fällen, durch Einzelfallprüfung und wurde durch Beschlüsse in KA bzw. Kreistag abgesichert.

Der Schulträger hat viel Geld in Hygienemaßnahmen investiert, konnte dabei auf Mittel des Landes zurückgreifen.

Bei all diesen Maßnahmen, Konzepten und unzähligen Diskussionen, die mit Eltern, mit Schulen, mit Kreiselternbeirat, mit Kreisschülerrat und anderen geführt wurden, konnten wir auf eine leistungsfähige Schulabteilung und eine ebenso leistungsfähige Schul-Bauabteilung zugreifen. Ohne diese beiden funktionierenden Systeme wären die negativen Auswirkungen der Pandemie in den Schulen noch ungleich stärker gewesen. Deshalb geht mein herzlicher Dank mit Blick auf die Schulen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser beiden Abteilungen, mit Frau Vetter und Frau Weber an der Spitze. Herzlichen Dank für das riesige Engagement.

Der Schulträger hofft darauf, dass die Schulen sobald wie möglich in den Wechsel- und danach in den Präsenzunterricht zurückkehren können. Schulträger und Jugendhilfeträger wollen darauf schauen, was sie bei der Umsetzung von Bundes- und Landesprogrammen für die unter den Pandemiebedingungen leidenden Schülerinnen und Schülern in den nächsten Wochen und insbesondere im Sommer, tun können.

Vielen Dank.

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