Rede anlässlich der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, dem Weltzukunftsvertrag der Vereinten Nationen (2030-Agenda) in der 24. Kreistagssitzung am 20.05.2019 gehalten von Martina Klement, Fraktionsvorsitzende B’90/Grüne, Mitglied des Kreistages.
Sehr geehrte Frau Vorsitzende,
sehr geehrte Damen und Herren!
Die uns vorliegende Mitteilungsvorlage ist ja nun durch fast alle Ausschüsse gegangen und da gab es doch Überraschendes:
Herr Bangert, der Vorsitzende vom Bauausschuss: „davon habe ich noch nie etwas gehört“.
Das wird so auch auf die allermeisten von uns zutreffen.
Dann die Kreistagsvorsitzende Frau Elisabeth Müller: „Als christliche Partei verfolgt man diese Ziele ohnehin.“
Diese Aussage hätte ich nun überhaupt nicht erwartet.
Vielleicht haben Sie, Frau Müller, auch noch nicht gemerkt, wie radikal diese Ziele formuliert wurden. Wären diese Ziele von grüner Seite gefordert worden, dann hätte man sie als Ideologie abgetan und sich der Debatte verweigert. Unsere Gesellschaft ist noch sehr weit davon entfernt, diese Ziele überhaupt nur anzunehmen, geschweige denn umzusetzen.
Beispiele:
- Klimaschutz: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergreifen. Hier im Kreistag gibt ja immer noch Menschen, die den Klimawandel anzweifeln, geschweige denn meinen etwas dagegen tun zu müssen.
- Leben im Wasser: Meere nachhaltig erhalten, entwickeln und nutzen. Wie lange wollen wir es noch hinnehmen, dass unser Plastikmüll in den Weltmeeren landet?
- Leben an Land: Verlust der Artenvielfalt beenden! Das können wir schon gar nicht mehr schaffen.
- Gute Gesundheitsversorgung: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten. Ärztliche Versorgung, gesunde Lebensmittel, Lärmschutz, Vermeidung von Umweltgiften. Da gibt es eine Menge zu tun. Ein gesundes Lebens wird bei weitem nicht überall gewährleistet.
- Wirtschaftswachstum Steht nicht an 1. Stelle! Es soll dauerhaft, breitenwirksam und nachhaltig sein. Also kein Wachstum um jeden Preis. Hier muss umgedacht werden. Da können wir Grüne gut mitgehen.
Es ist gut, dass sich die Vereinten Nationen auf diesen Weltzukunftsvertrag verständigt haben. Es war sicher harte Arbeit. Aber dieser Vertrag ist ein Meilenstein in der jüngeren Geschichte der Vereinten Nationen.
Das ganze muss jetzt natürlich auf die Staaten, Bundesländer, Landkreise und Kommunen heruntergebrochen werden. Optimal wäre natürlich, wenn da alle mitmachen. Wenn wir allerdings darauf warten wollen, wird nie etwas passieren.
Ich bin froh, dass der GUW gleich gesagt hat, dieser Aufgabe wollen wir uns annehmen. Wir wollen diese Punkte nacheinander abarbeiten. Wir wollen überlegen, was wir im Lahn-Dill-Kreis für die Umsetzung dieser Ziele außerdem tun können. Auch der Sozialausschuss hat großes Interesse gezeigt und will seine Bereiche abarbeiten.
Natürlich haben wir uns auch in der Vergangenheit diesen Themen gestellt und vieles umgesetzt. Diese Ziele sind aber eine Daueraufgabe, der man sich immer wieder stellen muss. Ich denke, dass dieses Nachdenken und das Ergebnis richtig spannend sein können. Eine echte Herausforderung für uns Kreistagsmitglieder.
Wir Grüne werden diese Aufgabe gerne annehmen. Da freue ich mich drauf.
Vielen Dank
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