Gastbeitrag: Vorgutachten für Bahnstrecke Dillenburg-Ewersbach

Foto: Dietzhölztalbahn e.V. / Romnick Hampel

Autoren: Stephan Kretzer und Torsten Haas – 

Mit den Pariser Klimaschutzzielen hat sich Deutschland verpflichtet, die CO2- Emissionen erheblich zu reduzieren. Dazu hat die Bundesregierung im Klimaschutzplan 2050 die klimapolitischen Grundsätze und Ziele der einzelnen Sektoren Energiewirtschaft, Gebäude, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft definiert.

Der Verkehrssektor hat dabei einen unverändert hohen Anteil am Gesamtvolumen der CO2-Emmissionen in Deutschland. Die Frage nach einer nachhaltigen Mobilität rückt daher verstärkt in den Fokus, gleichzeitig führt das Ziel der Klimaneutralität im Verkehrssektor immer wieder zu kontroversen Diskussionen in Politik und Zivilgesellschaft. Besonders deutlich zeigt sich dies in eher ländlich geprägten Regionen.

Dabei kann die Transformation des Verkehrssektors durch ein modernes Mobilitätsangebot gelingen, das den Bedürfnissen einer modernen Gesellschaft entspricht und dadurch eine attraktive Alternative zum Individualverkehr bietet.
Ein Baustein der Verkehrswende sind dabei Reaktivierungen von Schienenstrecken für den Personennahverkehr, um Orte oder ganze Regionen wieder an die Schiene anzubinden. Ein ÖPNV-Angebot auf der Schiene ist dabei auch ein wichtiger Standortvorteil für die wirtschaftliche Entwicklung ganzer Regionen.

Vor diesem Hintergrund hat beispielsweise der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) in NRW in diesem Jahr elf Machbarkeitsstudien für 2021/2022 beschlossen.

Auch in Hessen hat nun der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) als zuständiger Verkehrsverbund ein Vorgutachten für die Bahnstrecke Dillenburg – Ewersbach in Auftrag gegeben, welches vom Ingenieurbüro Mailänder Consult aus Karlsruhe erstellt wird. Das Ingenieurbüro ist in verschiedenen Geschäftsbereichen wie Hochbau / Städtebau, konstruktiver Ingenieurbau und Verkehrsinfrastruktur aktiv, wobei der Bahnsektor einen bedeutenden Anteil hat. Das Vorgutachten soll dazu dienen, sowohl die voraussichtlichen Infrastrukturmaßnahmen bei einer Reaktivierung zu identifizieren als auch das Reisendenpotenzial abzuschätzen.

In diesem Zusammenhang sind dem Ingenieurbüro vom RMV auch die Pläne zur vorgesehenen Ortsumgehung der B253 in Dillenburg-Frohnhausen und Eschenburg-Wissenbach mitgeteilt worden.

Ungeachtet der vorliegenden Topographie wird besonders von der Mehrzahl der politischen Entscheidungsträger der Oranienstadt Dillenburg und der Gemeinde Eschenburg die Bahntrasse als eine mögliche Linienführung für die Verlegung der Bundesstraße angesehen bzw. favorisiert.

Für die Bestandsaufnahme der vorhandenen Infrastruktur ist von Mailänder Consult bereits im März eine Streckenbegehung zwischen Dillenburg und Ewersbach vorgenommen worden. Die Vorstudie soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden, je nach Ergebnis dieses Vorgutachtens können dann eine vertiefende Machbarkeitsstudie und weitere Planungenfolgen.

 

Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage des Dietzhölztalbahn e.V.

 

Der Beitrag erschien zuerst in: Der Umsteiger, Magazin des Fahrgastverbandes PRO BAHN und örtlicher Initiativen für Nordhessen, Südniedersachsen, Osthessen und Mittelhessen sowie zum Odenwald und zu den Großprojekten, Ausgabe 02/2021, S.25-26.

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