Nachhalitge Entwicklung im Lahn-Dill-Kreis

Grün Wirtschaften, gesund Haushalten

Grün Wirtschaften, gesund Haushalten

Als GRÜNE streben wir ein Wirtschaftsund Finanzsystem an, das im Sinne einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft Wachstum, Effizienz, Wettbewerb und Innovation als Mittel zur Erreichung von mehr Lebensqualität für alle nutzt. Alles was wir heute tun, darf nicht zu Lasten der nachfolgenden Generationen gehen und muss der Zukunftsvorsorge dienen. Das ist das GRÜNE Leitbild, dem wir folgen.

Zur Bewältigung der durch Covid-19 ausgelösten Krise sind auf europäischer, bundesdeutscher und hessischer Ebene erhebliche Schulden gemacht worden. Die in den kommenden Jahren anfallenden Tilgungszahlungen werden den künftigen finanziellen Handlungsspielraum deutlich mitbestimmen. Gleichzeitig sollen die wirtschaftlichen Folgen der Krise durch geeignete Maßnahmen so gering wie möglich gehalten werden.

Auch die im Lahn-Dill-Kreis ansässigen Wirtschaftsbetriebe sowie die Beschäftigungslage sind von der weltweiten Krise betroffen. Die Auswirkungen auf die kommunalen Finanzen werden erheblich sein.

Gerade die Einbrüche der kommunalen Einnahmen lassen intensive Auseinandersetzungen um die richtige und maßvolle Verwendung der zur Verfügung stehenden Mittel erwarten. Wir wollen deshalb für den Kreis in Frage kommende Fördergelder beantragen und abrufen. Alle Investitionsvorhaben sollen zudem auf Nachhaltigkeit geprüft werden, um Fehlinvestitionen zu vermeiden.

Wenngleich sich neue kommunale Schulden voraussichtlich nicht gänzlich vermeiden lassen, halten wir an einer verantwortungsvollen und GRÜNEN Haushaltspolitik fest. Besonders wichtig ist uns neben dem Ziel eines ausgeglichenen Haushalts die Generationen- und Chancengerechtigkeit im Blick zu behalten.

Die Klimakrise und die durch die aktuelle Covid-19-Pandemie ausgelöste Krise zeigen uns die Schwachpunkte in unserer Gesellschaft. Sie haben uns deutlich gemacht, wie wichtig es ist, unser gesamtes Wirtschafts- und Finanzsystem widerstandsfähiger aufzustellen, um zukünftigen Krisensituationen auch im Lahn- Dill-Kreis belastbar und stark begegnen zu können. Das gilt genauso für das Gesundheitswesen und die Versorgung mit Grundgütern im Kreis.

Der Klimakrise adäquat und mit schneller und nachhaltiger Wirkung entgegentreten zu können, ist für uns GRÜNE die größte der aktuellen Herausforderungen – sind ihre weltweiten Folgen doch unumkehrbar, wenn die Empfehlungen der Wissenschaft weiterhin missachtet werden. Wir müssen deshalb ab sofort grün wirtschaften und gesund Haushalten!

Der Lahn-Dill Kreis ist wie kaum ein anderer ländlicher Raum in Hessen geprägt durch viele international tätige gewerbliche Betriebe. Es ist zu erwarten, dass in den kommenden Jahren ein verstärkter Strukturwandel aufgrund der sich verändernden globalen Rahmenbedingungen stattfinden wird. Wir wollen mit unserer Politik dazu beitragen, dass sich diese heimische Wirtschaft möglichst schnell auf die neuen Rahmenbedingungen einstellt und die Arbeitsplätze in der Region erhalten bleiben und auch neue geschaffen werden. Chancen hierfür werden sich vor allem aus dem europäischen Green New Deal ergeben. Wir GRÜNE wollen hierfür in einen intensiven Dialog mit allen Beteiligten der lokalen Wirtschaft treten. Wir wollen die Ansiedlung von neuen Betrieben und Start-Ups durch eine moderne und leistungsfähige Infrastruktur unterstützen, zu der auch die Weiterentwicklung des bereits umfangreich erfolgten Breitbandausbaus und die Digitalisierung gehören. Wir stehen für die Förderung von nachhaltigen Verkehren sowie für eine Stärkung und den Ausbau von lokalen Bildungseinrichtungen. Mit unseren Maßnahmen wollen wir ein nachhaltiges und ressourcenschonendes Lebensumfeld schaffen und damit den Kreis als Standort gerade auch für junge Unternehmer*innen und Arbeitnehmer* innen noch attraktiver machen.

Wir setzen uns für die Förderung von lokaler Wertschöpfung ein. Gerade Kleingewerbetreibende, Handwerks- und landwirtschaftliche Betriebe sollen in der Region einen Markt für ihre Produkte finden. So werden lange Transportwege vermieden und Wertschöpfung bleibt der Region erhalten. Außerdem werden wir uns konsequent für Formen der Kreislaufwirtschaft einsetzen: Wir wollen die Entstehung von Abfällen vermeiden und den Einsatz von Mehrwegverpackungen und Rücknahmesysteme stärken sowie Rohstoffkreisläufe einführen und etablieren.

 

Gewerbeentwicklung

Die Gewerbesteuereinnahmen bilden den größten Anteil der kommunalen Einnahmen und sichern dadurch die wirtschaftlichen Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten der Kommune. Durch die Kreisumlage hängen auch die Finanzen des Kreises von den Gewerbesteuereinnahmen der Kommunen ab. Unternehmen im Lahn-Dill-Kreis schaffen gleichzeitig aber auch Arbeitsplätze. Prosperierende, gewerbesteuerzahlende Wirtschaftsbetriebe im Lahn-Dill-Kreis zu halten und Neuansiedlungen entsprechender Betriebe zu ermöglichen, ist daher für alle Kommunen im Kreis von Vorteil.

Eine stabile lokale Wirtschaft ist gekennzeichnet durch die Fähigkeit zur Innovation. Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei auch im Auf- und Ausbau einer starkenPartnerschaft zwischen Kommune und Unternehmen. Wir GRÜNE fördern die Entwicklung neuer wirtschaftlicher Strategien und alternativer Entwicklungspfade, die gleichzeitig Klimaschutz und Nachhaltigkeit maßgeblich berücksichtigen. Dazu gehören auch der signifikante Ausbau lokaler erneuerbarer Energien sowie innovative Ansätze zur Emissionsreduktion.

Die Ansiedlung neuer Unternehmen, insbesondere Start-Ups, bringt Veränderung und Entwicklung in die Region. Wir GRÜNE befürworten das. Um die Gewerberegion Lahn-Dill weiter zu entwickeln und für Unternehmen noch attraktiver zu machen, müssen noch mehr Fachkräfte vor Ort ausgebildet werden (siehe Bildung). Sie sind entscheidend für den Beschäftigungsausbau in der Region und damit auch für eine stabile und gewinnbringende Wirtschaft. Um Handlungsbedarfe ermitteln und zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklungen vorantreiben zu können, wollen wir GRÜNE einen Austausch mit allen Akteuren des Wirtschaftslebens (Unternehmer*innen, Betriebsrät*innen, Kammern, Innungen, Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften) etablieren.

Für die Neuansiedlung von Gewerbe im Lahn-Dill-Kreis müssen Flächen zur Verfügung gestellt werden. Wir Grüne setzen dabei auf das „Recycling“ von Flächen vor dem Neubau auf der „Grünen Wiese“. Der Flächenverbrauch soll so gering wie möglich bleiben. Wir setzen uns dafür ein, dass Flächen nur im Zusammenhang mit zeitlich unmittelbar anknüpfenden Ausgleichsmaßnahmen neu verbraucht werden dürfen.

Bei der Vergabe von Grundstücken an Gewerbetreibende sollen zudem die spezifischen Standortqualitäten des jeweiligen Gewerbestandorts berücksichtigt werden, um Fehlansiedlungen zu vermeiden. Wir GRÜNE fordern, dass Gewerbegebiete der Zukunft nach ökologischen, das Klima maximal schützenden und nachhaltigen Kriterien geplant und umgesetzt werden. Die Reaktivierung von Güterbahnhöfen und -strecken soll zur Nachhaltigkeit der Gewerbegebiete beitragen, ebenso wie eine für den Kreis und seine Warenströme angemessene Logistik. Wichtige Kriterien, die wir fordern, sind zudem die Etablierung von Kreislaufwirtschaft und eine attraktive Anbindung an den öffentlichen Personen-, Güternah- und Fernverkehr.

Die knapper werdenden finanziellen Mittel sind eine Herausforderung für Städte und Kommunen in der Region. Um die steigenden Anforderungen und organisatorischen Aufgaben umfassend und zufriedenstellend bewältigen zu können, schließen sich bundesweit immer mehr benachbarte Gemeinden zusammen. Im regionalen Verbund können Kräfte und Ressourcen gebündelt und die kommunale Handlungsfähigkeit erhalten bleiben. Das Resultat ist eine Vergrößerung der weltweiten Wettbewerbsfähigkeit. Damit eine Kooperation von Städten und Gemeinden langfristig erfolgreich sein kann, sind ein strategisches Gewerbeflächenmanagement und eine umfangreiche regionale Vermarktung notwendig.Gewerbesteuereinnahmen werden zwischen den beteiligten Kommunen aufgeteilt. Wir unterstützen diese Form der regionalen Kooperation im Lahn-Dill-Kreis und fordern ihre nachhaltige und Klimaschutz- orientierte Umsetzung.

Um die lokale Wertschöpfung und deren Absatzmöglichkeiten vor Ort zu unterstützen, sollen Vermarktungsstrukturen wie beispielsweise Genossenschaften gefördert werden.

 

 

Mobilität

Mobilität

Die Attraktivität des Lahn-Dill-Kreises ist neben seiner landschaftlichen Anziehungskraft sowie der in der Region vorhandenen Arbeitsplätze auch abhängig von der Verfügbarkeit kultureller, sozialer und sportlicher Infrastrukturen. Diese sind über den gesamten Lahn-Dill-Kreis und die Nachbarregionen verteilt. Ein nachhaltiges und bürger*innenfreundliches Mobilitätsangebot ist deshalb besonders wichtig.

GRÜNE Mobilitätspolitik stellt die Menschen und ihre Lebensqualität in den Mittelpunkt. Mobilität ermöglicht Teilhabe und ist deshalb gerade im ländlich geprägten Raum mit seinen zu überwindenden Entfernungen besonders wichtig. Tatsächlich pendeln aufgrund der vielen Gewerbestandorte entlang der Dill täglich ca. 90.000 Menschen in den Lahn- Dill-Kreis hinein und genauso viele aus dem Kreis heraus. Darüber hinaus fahren viele Bürger*innen mit dem PKW zum Einkaufen in die nächste größere Stadt. Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird von rund 15.000 Schüler*innen für den Weg zur Schule genutzt.

Die Anbindung der meisten Regionen des Kreises über den ÖPNV ist durch ein Basis- Angebot gewährleistet. Mit den von der Verkehrsgesellschaft Lahn-Dill-Weil mbH beauftragten Busunternehmen gibt es täglich – zu den Stoßzeiten morgens, mittags und spätnachmittags – mehrere Busverkehre in die kleinen und mittleren Zentren. In der Regel fahren auch am Wochenende Busse. Durch das Angebot der Bahn wird die Verbindung in die Großräume Rhein-Main und Rhein-Ruhr sowie in Ost-West-Richtung möglich.

Ausbau einer zukunftsfähigen Verkehrsinfrastruktur

GRÜNES Ziel für den Lahn-Dill-Kreis ist mehr Mobilität mit weniger und umweltfreundlicheren Autos. Wir wollen eine Stärkung des Umweltverbunds aus Bus und Bahn sowie Rad- und Fußverkehr. Das seit 2017 im Lahn-Dill-Kreis bestehende Mobilitätsmanagement ist mit dem Ziel eingerichtet worden, Verkehr umweltfreundlicher, sozialverträglicher und effizienter zu gestalten. Schwerpunkt seiner Arbeit sind die Information über und die Koordination von Mobilitätsangeboten und die Motivation diese Möglichkeiten auch zu nutzen. Wir GRÜNE setzen uns für eine Verstetigung und eine personelle Erweiterung dieses Managements für den Bereich professionelle Verkehrsplanung ein (dauerhafte Planstelle in der Kreisverwaltung): Ausgerichtet speziell auf denLahn-Dill-Kreis soll die Mobilität in der Region konzeptionell weiterentwickelt werden, um die Verkehrswende zukunftsfähig voranzutreiben.

 

ÖPNV

Der ÖPNV ist ein Hauptbestandteil einer umweltfreundlichen Mobilität. Alle Regionen des Kreises, müssen kontinuierlich mit dem ÖPNV – untereinander sowie am Wochenende und nachts – erreichbar werden.

Verbesserungen des ÖPNV im Lahn-Dill- Kreis muss es daher bei der Infrastruktur, der Taktfrequenz, dem Komfort und der Barrierefreiheit geben.

Aus GRÜNER Sicht ist es erforderlich, allen Nutzer*innen des straßengebundenen Busverkehrs einen Sitzplatz anbieten zu können und die Anzahl der Stehplätze auf ein Minimum zu beschränken.

Unter der Führung unseres Dezernenten Heinz Schreiber ist ein neuer Nahverkehrsplan erarbeitet worden. Er wird voraussichtlich im Februar 2021 vom Kreistag beschlossen werden. Mit diesem neuen Nahverkehrsplan wird der Busverkehr am Abend erheblich ausgeweitet werden. Viele Orte werden mehr und verbesserte Takte für eine Busverbindung am Sonntag erhalten.

Für uns GRÜNE ist dies zur Umsetzung der Verkehrswende noch lange nicht ausreichend.

Unser Ziel ist es, das Busnetz so zu gestalten, dass Fahrten bedarfsgerecht und flexibel angeboten werden können. Unser Ziel ist auch, das Netz der Haltestellen so auszubauen, dass für alle Bürger*innen die Entfernung vom Wohnhaus zu einer Haltestelle in der Regel nicht mehr als 0,5 km beträgt. Die Möglichkeiten weiterer Buskonzepte – z. B. dem Rufbus, der bereit steht, aber nur fährt, wenn er auch gerufen wird – sind wichtige Alternativen zum klassischen ÖPNV: Sie decken Bedarfe in den entlegeneren Gegenden ab ohne dabei durch Leerfahrten die Umwelt unnötig zu belasten. Ergänzend soll das Angebot von (Jugend-, Frauen-, Senioren-) Taxis und Mitfahrgelegenheiten gefördert und besser kommuniziert werden.

Wir wollen auch, dass bereits vorhandene Infrastruktur genutzt wird: Wir fordern ausdrücklich, dass geprüft wird, ob die Reaktivierung der Dietzhölztal- Bahn sinnvoll und machbar ist. Die Taunus- Bahn soll bis Kraftsolms erweitert werden.

Attraktive Preisgestaltung beim ÖPNV Ein wichtiger zusätzlicher Anreiz, das Auto stehen zu lassen, ist eine attraktive Preisgestaltung des ÖPNV. Wir fordern die Einführung eines Flatrate-Tickets für alle Menschen im Lahn-Dill-Kreis und in Wetzlar, sofern das Land Hessen eine solche Jahreskarte (Hessenticket) bis Ende 2022 nicht einführen sollte. Die Mitarbeiter* innen der Kreisverwaltung und der angeschlossenen kreiseigenen Betriebe sollen weiterhin das Job-Ticket behalten. Wir wollen einen weiteren Anreiz schaffen, vor Ort auf den ÖPNV umzusteigen, indem mit dem Erwerb eines Parktickets gleichzeitig die kostenfreie Nutzung des ÖPNV ermöglicht wird.

 

Mit wechselnden Verkehrsmitteln unterwegs

Die Pendlerparkplätze an den Bahnhöfen sind teilweise an ihrer räumlichen Kapazitätsgrenze. Uns ist wichtig, dass ausreichend Parkmöglichkeiten mit Ladestationen für E-Mobilität an den relevanten Mobilitätsknotenpunkten wie Bahnhöfen und wichtigen Bushaltestellen zur Verfügung stehen. Grundsätzlich soll die Dichte von Ladestationen für E-Mobilität erhöht werden.

Ausreichend Abstellmöglichkeiten brauchen wir nicht nur für PKW, sondern auch für Fahrräder und E-Scooter. Die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und E-Bikes müssen diebstahlsicher sein und sollen auch an allen kreiseigenen Gebäuden sowie an möglichst vielen öffentlichen Gebäuden eingerichtet werden. An allen Abstellmöglichkeiten soll es, je nach Bedarf, zudem Schließfächer sowie Ladestationen für E-Bikes geben, um die Attraktivität des Fahrrads als alternatives Verkehrsmittel zu erhöhen. Mitarbeitende der Kreisverwaltung sollten für Dienstfahrten E-Bikes zur Verfügung gestellt werden bzw. der Privatkauf finanziell unterstützt werden.

 

Mit dem Fahrrad unterwegs

Für viele Strecken im Lahn-Dill-Kreis bietet sich das Fahrrad an. Seine zunehmende Beliebtheit – mit oder ohne E-Unterstützung – wollen wir weiter fördern, indem wir für eine verbesserte und erweiterte Radwegeinfrastruktur sorgen. Wir wollen prüfen, an welchen Stellen des bereits bestehenden Radverkehrswegenetzes gearbeitet werden muss, z. B. um Lücken zu beseitigen. Damit wichtige Verbindungen im Kreis auch über größere Entfernungen sicher und attraktiv bei höheren Geschwindigkeiten mit dem Fahrrad oder E-Bike zurückgelegt werden können, befürworten wir auf der Linie Solms-Wetzlar-Gießen-Marburg und ggf. Haiger-Dillenburg-Herborn die Planung und den Bau von Fahrradschnellwegen. Durch die Einbeziehung von bereits vorhandenen ausgebauten Touristikfahrradwegen wird dabei vermieden, dass der Flächenverbrauch zu stark ansteigt.

Der Lahn-Dill-Kreis hat auf Initiative von uns GRÜNEN ein Rad- und Fußwegekonzept in Auftrag gegeben. Wir GRÜNE werden uns dafür einsetzen, dass durch dieses Konzept Rad- und Fußverkehr weiter gefördert werden und dass es zeitnah beschlossen und umgesetzt wird.

 

LKW-Verkehr

Den Individual- und LKW-Verkehr auf der Straße wird es im Lahn-Dill-Kreis weiterhin geben. Die vielen Unternehmen in der Region, die Material-Lieferungen bekommen oder Produkte ausliefern müssen, sind auf LKW-Verkehr angewiesen. Es kommt darauf an, dass dieser Verkehr ab sofort z. B. durch immer mehr alternative klimaschonende Antriebe so umweltfreundlich wie möglich wird. Der LKW-Verkehr soll nach Möglichkeit weiter reduziert werden, indem er auf die Schiene verlagert wird.

Weil wir GRÜNE uns für das Wohl der Menschen einsetzen und das von Umwelt und Klima im Blick behalten, wollen wir,dass Ortskerne beruhigt oder Ortsdurchfahrten vermieden werden: Die Ortskerne werden dadurch sicherer, die Luftqualität wird verbessert und die Lärmbelastung reduziert, sodass innerorts die Lebensqualität steigt und die Ortschaften zügig umfahren werden können.

 

 

Wohnen, Bauen und Sanieren

Wohnen, Bauen und Sanieren

Wohnen ist für uns GRÜNE Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge.

Wohnen ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf – Wohnen ist ein Grundrecht.

Seit 2013 nimmt die Einwohnerzahl im Lahn-Dill-Kreis wieder leicht zu. In den letzten vier Jahren lag sie bei etwa 254.000 Einwohner*innen.

In den größeren Kommunen insbesondere in den zentralen Orten bzw. den Mittelzentren besteht nach wie vor ein Bedarf an Neubaugebieten. Gerade mit Blick auf die demografische Entwicklung wollen wir der Innenbereichsentwicklung in den Städten und Gemeinden vor der Ausweisung neuer Bauflächen im Außenbereich ausdrücklich den Vorrang geben. Ein besonderes Anliegen ist uns GRÜNEN, dass das Bauen und Sanieren im Lahn- Dill-Kreis nach nachhaltigen Qualitätsmerkmalen erfolgt: Uns ist wichtig, dass bei Baumaßnahmen die Arbeiten umweltund klimaschonend und energiesparend durchgeführt werden. Die Kommunen, in deren Zuständigkeitsbereich dies gehört, sind aufgefordert, zu überprüfen, dass innerhalb von Neubaugebieten die in der Bauleitplanung geforderten Naturschutzmaßnahmen wie z. B. die Vermeidung von Bodenversiegelungen auch umgesetzt werden.

Wichtig sind auch die kommunalen Ausgleichsmaßnahmen, die fällig werden, wenn Wohn- und Gewerbegebäude errichtet wurden. Die zu leistenden Ausgleichsmaßnahmen aller Gemeinden im Kreis wurden inzwischen von der Verwaltung erfasst. Die vorhandenen Defizite sollen kontinuierlich weiter abgebaut werden.

Viele Gebäude im gesamten Kreis sind nach wie vor schlecht gedämmt, haben veraltete Heizsysteme und schöpfen ihre Potentiale bei der Solarenergie nicht aus. Wir unterstützen deshalb Vorhaben zur Erneuerung bzw. Installation von Photovoltaik und energieeffizienten Heizungsund Warmwassertechnologien. Wir befürworten, dass die Kohlenstoffdioxidbilanz von neu geschaffenem oder saniertem Wohnraum einen möglichst kleinen Wert aufweist und damit die Energieeffizienz erhöht wird.

Damit der Wohnhausbestand bei allgemeinem Sanierungsbedarf auch tatsächlich energetisch nachhaltig saniert wird, schlagen wir eine Kampagne auf Kreisebene vor, die die Möglichkeiten der Sanierungsmaßnahmen sowie der Förderprogramme, die genutzt werden können, bekannt macht.

In einigen Kommunen des Kreises gibt es einen Bedarf an bezahlbarem und angemessenem Wohnraum, der nicht ausreichend bedient wird. Dies führt dazu, dassinsbesondere Menschen mit geringem Einkommen, aber auch junge Familien, keinen bezahlbaren Wohnraum in diesen Kommunen finden. Daher setzen wir uns dafür ein, dass die bestehenden Wohnbaugesellschaften ihren sozialen Auftrag wieder stärker beachten. Wir fordern, die Gewinnorientierung der kommunalen Wohnbaugesellschaften, an denen der Lahn-Dill-Kreis beteiligt ist, zu reduzieren.

Wir GRÜNE befürworten, dass die kommunale Wohnungspolitik jeweils vorausschauend agiert und Instrumente entwickelt und einsetzt, durch die mehr bezahlbarer Wohnraum klimagerecht und umweltschonend geschaffen wird.

 

Ökologie im Siedlungsgebiet

Wo Boden versiegelt wird, kann er seinen Aufgaben wie z. B. dem Filtern und Speichern von Wasser nicht mehr nachkommen. Alle Flächen, auf denen Bewuchs nicht möglich ist – dazu gehören auch die im Trend liegenden „Schottergärten“ -, sind für die Natur verloren, denn für die meisten Tiere und Pflanzen bieten sie keine Nahrung und keinen Lebensraum. Wir setzen uns dafür ein und unterstützen die Kommunen dabei, dass Flächenversiegelungen auf ein nötiges Minimum reduziert werden. Zudem sollen Ausgleichsflächen für Baugebiete ausgewiesen und gepflegt werden.

Neben der Einbeziehung von Naturschutzvereinen setzen wir uns dafür ein, die Bürger*innen so früh wie möglich an der Planung von Ausgleichsflächen wie z. B. Streuobstwiesen zu beteiligen.

Wir befürworten eine Weiterbildungspflicht für Kommunalarbeiter*innen zum Thema Landschaftspflege und Naturschutz, damit die kommunalen Maßnahmen vor Ort von Beginn an unter Naturund Umweltschutz-Aspekten geplant und durchgeführt werden können.

Wir setzen uns für umfassende Vogelschutzmaßnahmen an allen öffentlichen Gebäuden ein: Glasscheiben sollen vogelsicher gemacht und Nistmöglichkeiten – auch für Fledermäuse – im Siedlungsgebiet vermehrt geschaffen werden. Zum Schutz der Artenvielfalt gehört ganz maßgeblich auch der Schutz der Insekten. Wir befürworten, dass in den Kommunen einschließlich der Siedlungsgebiete für „Wilde Wiesen“ mit Hilfe von gebietsheimischem Saatgut als Lebensraum für Insekten gesorgt wird.

Zum Schutz der Insekten gehört jedoch nicht nur das Zur-Verfügung-Stellen von Lebensräumen. Insektenschutz bedeutet gerade auch im Siedlungsbereich Beleuchtung zu optimieren. Eine von vielen Ursachen für den dramatischen Rückgang von Insekten ist ein Zuviel an Licht zur falschen Tageszeit. Die Reduktion von zu viel Licht schützt nicht nur die Natur, sondern senkt auch den Energiebedarf und damit den Verbrauch von Ressourcen. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass für den Lahn-Dill-Kreis ein intelligentes Lichtkonzept erstellt und umgesetzt wird, das den Menschen Licht nur dann spendet, wenn es nötig ist.