Bildung

Eine gute Bildung ist die Basis für ein selbstbestimmtes und ausgefülltes Leben. Gute Bildung ermöglicht die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen hin zu verantwortungsbewussten Persönlichkeiten und ist ein Schlüssel für gesellschaftliche Teilhabe und beruflichen Erfolg. Gute Bildung ist die Grundlage für ein eigenständiges Urteil und schützt die Menschen vor Manipulation. Sie ist damit auch eine Grundvoraussetzung dafür, dass alle Menschen in einer friedlichen, sozial gerechten, ökologischen und ökonomisch nachhaltigen Welt leben können.

Uns GRÜNEN ist deshalb wichtig, dass allen Menschen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder sozialem Status der Eltern die gleichen Bildungschancen gewährt werden.

Gleiche Bildungschancen für alle bedeutet nicht, dass alle gleichbehandelt werden, sondern dass gleiche Voraussetzungen geschaffen werden, sodass vorhandene Benachteiligungen möglichst ausgeglichen werden. Gute Bildungspolitik handelt den Bedarfen entsprechend: Wer mehr Hilfe braucht, soll auch mehr Hilfe bekommen. Diese Hilfe darf nicht vom Einkommen der Familien abhängen.

 

Schulen im Umgang mit Covid-19

Die Schulen haben während der Covid- 19-Pandemie Besonderes zu leisten. Der Lehrbetrieb soll sicher fortgeführt werden, ohne dass die Schulen zu Hotspots der Virus-Verbreitung werden. Dabei soll möglich bleiben, dass die Schüler*innen den für sie so wichtigen Kontakt untereinander behalten können – wenn auch in reduzierter Form. Die Herausforderung ist groß und wird an vielen Schulen mit Engagement angenommen. Wir wollen, dass der Kreis als Schulträger die Schulen unterstützt, indem Digitalisierung und Homeschooling kontinuierlich gefördert und weiterentwickelt werden, vor allem durch die Bereitstellung von digitaler Infrastruktur und von Endgeräten für Familien, die sich diese nicht leisten können. Lösungen für den Schulbetrieb vor Ort wollen wir GRÜNE ebenso vorantreiben: Wir fordern kleinere Klassenstärken in größeren Räumen und das dafür notwendige Personal. Wir begreifen die aktuelle Lage auch als Chance, Entwicklungen im Lehrbetrieb voranzubringen und zukunftsorientierte neue Konzepte für die Schulen zu erarbeiten, zu unterstützen und zeitnah zu realisieren.

 

Bildungslandschaft im Lahn-Dill-Kreis

Ein wesentlicher Ort, an dem Bildung stattfindet, sind die Schulen. Bildung reicht jedoch weit über das System Schule hinaus. Sie findet an zahlreichen außerschulischen Lernorten und auch an der Lahn-Dill-Akademie, die Volkshochschule und Musikschule vereint, statt. Wir GRÜNE begrüßen das vielfältige Bildungsangebot im Lahn-Dill-Kreis. Wir wollen die Vernetzung der verschiedenen Bildungsorte vorantreiben und das Bildungsangebot in Kreis und Kommunen weiterentwickeln. Wir wollen alle Schulund Bildungsinstitutionen dabei unterstützen, ein inklusives und integratives Bildungssystem umzusetzen.

Durch das kommunale Bildungsmanagement „Bildungslandschaft Lahn-Dill“ wurde bisher wertvolle Aufbauarbeit auf Kreis- und kommunaler Ebene geleistet. Besonders wichtig ist uns dabei die Ausund Weiterbildung digitaler Kompetenzen insbesondere für Arbeitnehmer*innen. Wir GRÜNE fordern, dass die bereits bestehende Stelle entfristet und die Entwicklungs- und Unterstützungsarbeit auch mit Hilfe eines Bildungsmonitorings auf Dauer fortgesetzt werden kann.

 

Schulvielfalt weiter entwickeln/ StudiumPlus unterstützen

Ein wesentlicher Ort, an dem Bildung stattfindet, sind die Schulen. Um den Bedarfen nach unterschiedlichen Lernorten und damit den vielfältigen Bedürfnissen der Lernenden auch in Zukunft nachkommen zu können, setzen wir GRÜNE uns für den Erhalt der Schulvielfalt im Lahn-Dill- Kreis ein.

Kleine Grundschulen sollten nach Möglichkeit trotz sinkender Schüler*innenzahlen erhalten bleiben, damit die Kinder in ihrem gewohnten Umfeld zur Schule gehen können. Wir befürworten die Umsetzung von sogenannten Kombiklassen, in denen die Kinder aus zwei verschiedenen Jahrgangsstufen gemeinsam unterrichtet werden, wenn dadurch der Erhalt der Schule ermöglicht wird. Allerdings sollte keine Schule weniger als 25 Schüler* innen über alle Jahrgänge hinweg unterrichten.

Wir setzen uns zudem für die parallele Entwicklung von Gesamtschulen und Gymnasien ein. Damit individuelleSchwerpunkt-Interessen von Schüler*innen in besonderer Weise gefördert werden können, befürworten wir die Profilbildung an den weiterführenden Schulen und wollen diese Entwicklung kontinuierlich unterstützen.

So kann der Leitgedanke von Schule für Alle realisiert und der großen Diversität der Schüler*innenschaft Rechnung getragen werden. Schulvielfalt leistet damit einen wichtigen Beitrag für eine inklusive und offene Gesellschaft. Über die allgemeinbildenden Schulen hinaus wollen wir die Berufsschulstandorte im Kreis stärken und ihre Weiterentwicklungen unterstützen. Die in Mittelhessen entwickelte Möglichkeit im Rahmen eines StudiumPlus zeitgleich mit dem Hochschulstudium auch Berufserfahrung sammeln zu können, ist einzigartig für die Region. Wir GRÜNE wollen das StudiumPlus ausdrücklich weiter fördern und unterstützen und setzen uns darüber hinaus für den Ausbau zukunftsfähiger Studienrichtungen – etwa eines Lehrstuhls für künstliche Intelligenz (KI) an der THM – ein.

 

Besondere Bedarfe an Schulen

Zu unserer vielfältigen Schüler*innenschaft im Lahn-Dill-Kreis gehören auch Menschen mit Benachteiligungen oder Behinderungen. Uns ist wichtig, dass sie überall dabei sein können – in der Schule und während der Freizeit. Wir brauchen deshalb ein Bildungs- und Personal-Angebot, das ihren Bedarfen gerecht wird. Derzeit besuchen 45 Prozent der Lernenden mit Benachteiligungen oder Behinderungen eine Regelschule. Die anderen 55 Prozent werden auf fünf Förderschulen im Kreis unterrichtet. Die Förderschulen sind gut ausgestattet. Wir GRÜNE setzen uns dafür ein, dass diese Standorte erhalten bleiben.

Kinder und Jugendliche mit Handicap haben es oft schwer in ihrem Alltag. Förderung können sie durch eine Teilhabe-Assistenz bekommen, die die Betroffenen in ihrem Alltag begleiten und unterstützen. Wir fordern, dass die Vernetzung von Teilhabe-Assistenz und Schulen verbessert wird und die Zusammenarbeit innerhalb der Schulen weiterentwickelt wird.

Damit Inklusion im Kreis erfolgreicher werden kann, benötigen die Schulen gute strukturelle Rahmenbedingungen: Sie müssen barrierefrei werden.

Kinder und Jugendliche, die sich längerfristig in stationärer Behandlung befinden, haben auch während dieser Zeit ein Recht darauf, an Bildung teilzunehmen und sich zu entwickeln. Um diese Kinder und Jugendlichen unterrichten zu können, gibt es in Herborn die Rehbergschule, eine „Schule für Kranke“. Das Angebot „Schule für Kranke“ soll ausgeweitet werden auf nicht stationäre Schüler*innen, die aber für eine bestimmte Zeit keine Regelschule besuchen können. Wir wollen prüfen, ob eine Öffnung der Rehbergschule in Kooperation mit der Vitos-Klinik für nicht stationäre Schüler*innen mit entsprechendem Förderbedarf sinnvoll und möglich ist.

 

Deutsch als Fremd-/Zweitsprache

Eine fruchtbare Bildungspolitik setzt sich dafür ein, dass allen Schüler*innen eine erfolgreiche Bildungslaufbahn ermöglichtwird. Es gibt viele Lernende an den Schulen, für die Deutsch Fremd- oder Zweitsprache ist und auch solche, die eine besondere sprachliche Unterstützung brauchen, um dem Unterrichtsgeschehen folgen zu können. Für alle Schüler*innen mit besonderen sprachunterstützenden Bedarfen braucht es deshalb ein umfangreiches Angebot von Sprachkursen und -angeboten. Meist reicht es nicht aus, einen Intensivsprachkurs zu durchlaufen oder die schulischen Lernmöglichkeiten für Deutsch als Fremdsprache wahrzunehmen. Wir GRÜNE setzen uns deshalb dafür ein, dass die Sprachunterstützung an den Schulen im Kreis weitergeführt und entwickelt wird. Dazu benötigen wir vor allem weitere adäquat ausgebildete Fachkräfte.

Berufsschulen sind besonders gefordert, wenn es darum geht, Auszubildende mit vorerst geringen Sprachkenntnissen während ihrer Ausbildungszeit zu begleiten, damit sie diese erfolgreich abschließen können. Während allgemeine Sprachmaßnahmen ihren Schwerpunkt bei der Alltagssprache haben, wird am Ausbildungsplatz eine komplexe Fachsprache verlangt. Hier sind deshalb besondere Maßnahmen notwendig. Wir GRÜNE fordern die Unterstützung der Berufsschulen in Bezug auf die Vermittlung einer Fachsprachkompetenz. Wir fördern damit die erfolgreiche Integration Geflüchteter.

 

Sozialarbeit an Schulen

Schüler*innen verbringen viel Zeit in der Schule. Dort findet ein erheblicher Teil ihrer Entwicklung zu eigenständigen und verantwortungsvollen Persönlichkeiten statt. Ziel der Sozialarbeit an Schulen ist es, die soziale Kompetenz, das Zusammenleben und die Integration benachteiligter Schüler*innen zu fördern. An den meisten weiterführenden Schulen im Lahn-Dill- Kreis gibt es gesicherte Stellen für Sozialpädagog* innen. Wir GRÜNE fordern, dass das sozialpädagogische Unterstützungsangebot durch Fachkräfte zügig auf alle Schulen des Kreises ausgeweitet wird.

 

Familienklassen

Alle Schüler*innen sollen die gleichen Bildungschancen haben. Manche bedürfen einer besonderen Unterstützung, damit sie diese Bildungschancen auch nutzen können. Als sehr erfolgreich hat sich das vom Albert-Schweitzer-Kinderdorf e. V. erarbeitete und vom Kreis weiterentwickelte Konzept der Familienklassen erwiesen, das an Grundschulen umgesetzt wird. In diesen Familienklassen lernen Schüler*innen mit Lern- und Verhaltensauffälligkeiten im Schulalltag diesen wieder angemessen zu bewältigen. Dieses Ziel lässt sich nachhaltig nur umsetzen, wenn die Eltern aktiv in die Veränderungsprozesse ihrer Kinder mit eingebunden werden: Deshalb besuchen Kinder und Eltern, die dies wünschen, gemeinsam an einem Vormittag in der Woche die Familienklasse in der Schule.

Das GRÜNE Schuldezernat hat sich intensiv dafür eingesetzt, dass das Konzept ausgeweitet wird: Inzwischen gibt es im Lahn-Dill-Kreis 13 Familienklassenstandorte. Wir befürworten ausdrücklich, dassweitere Familienklassen eingerichtet werden.

Medien in der Schule/ Digitalisierung

Digitale Schule ist im vergangenen Jahr auf Grund der Covid-19-Pandemie viel schneller Realität geworden, als wir erwartet hatten. Digitales Lernen ist aus der Schule der Zukunft nicht mehr wegzudenken. Essentiell für zielführendes digitales Lernen ist die richtige Ausstattung sowie die Kompetenz im Umgang mit diesem Lernmittel. Die Schulen im Lahn-Dill-Kreis sind bereits sehr gut mit Hard- und Software ausgestattet: Endgeräte sind für viele Schulen im Lahn- Dill-Kreis angeschafft worden. IServ und IMeNS sind Beispiele für bereits vorhandene Lernplattformen bzw. Unterstützungsangebote an vielen Schulen. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Schulen im Lahn-Dill-Kreis über ausreichende digitale Infrastruktur verfügen.

Wir GRÜNE unterstützen die Erstellung von Medienkonzepten, die von den Schulen erarbeitet werden, damit zielgenau und zukunftstauglich investiert werden kann.

Besonders wichtig ist uns neben der Anschaffung von technischer Ausstattung die technische Unterstützung durch zusätzliches Fachpersonal. Es soll für Pflege und Wartung der Geräte und Plattformen zuständig sein, die Lehrkräfte fortbilden und beraten sowie Austausch und Zusammenarbeit mit dem Land gewährleisten.

Im Lahn-Dill-Kreis wurde bereits viel erreicht. Wir GRÜNE setzen uns dafür ein, dass diese positive Entwicklung kontinuierlich weiter geht.

 

Arbeitsbedingungen für Lehrer*innen

Lehrer*innen verbringen in der Regel viel Zeit in der Schule. Sie benötigen deshalb verbesserte Arbeitsbedingungen und -möglichkeiten. Dazu gehören Räume, in denen konzentriertes Arbeiten und Beratungsgespräche möglich sind, sowie eine entsprechende IT-Ausstattung.

 

Pakt für den Nachmittag

Der „Pakt für den Nachmittag“ ist seit 2017 das Pilotprojekt im Lahn-Dill-Kreis, mit dessen Hilfe die Entwicklung von Ganztagsangeboten für Grundschulen verstärkt und deren Ausbau fortgeführt werden soll. Wir GRÜNE unterstützen diesen Pakt und fordern, dass dem Anspruch der Eltern auf Nachmittagsbetreuung entsprechend bis 2025 nach Möglichkeit alle Grundschulen dem Pakt beitreten. Um dem besonderen Bedarf nach Unterstützung von Schüler*innen mit Handicap auch am Nachmittag nachkommen zu können, fordern wir zudem, dass Teilhabeassistenzen konzeptionell in die Planung der Angebote miteinbezogen werden. Organisation und Durchführung von attraktiven Nachmittagsangeboten sind aufwändig und erfordern vollen Einsatz. Wir setzen uns dafür ein, dass die oft ehrenamtlichen Träger des Nachmittagsangebots an Schulen sich auf die Arbeit mit den Schüler*innen konzentrieren können und Koordination und Administration vom Kreis übernommen werden.

 

Essen in der Schule

Die Versorgung mit Essen ist aus GRÜ- NER Sicht ein wichtiger Teil von Schulen mit Ganztagesangebot. Die betreffenden Schulen benötigen ausreichend Platz dafür. Dann kann das gemeinsame Mittagessen Teil des Schullebens werden.

Mit Hilfe einer dafür eingerichteten Stelle in der Kreisverwaltung soll die Essensversorgung an den Schulen kontinuierlich weiterentwickelt werden. Wir unterstützen die Einführung des „Spinnennetzmodells“, das die zentrale Zubereitung des Essens und seine anschließende Verteilung innerhalb von maximal 30 Minuten an die Schulen vorsieht. Darüber hinaus soll es auch ein veganes Essensangebot geben.

Für die Beschaffung der Lebensmittel ist uns Regionalität und Saisonalität der Lebensmittel und ihre ökologische Produktion wichtig. So entfallen lange Transportwege und regionale Produzent* innen werden unterstützt. Wir wollen zudem, dass alle ausgegebenen Lebensmittel gentechnikfrei sind.

Um die Teilhabe aller Schüler*innen an einem schmackhaften und gesunden Essensangebot zu ermöglichen, soll der zu zahlende Preis pro Essen zwei Euro nicht überschreiten. Die Differenz zu den Herstellungskosten soll von der öffentlichen Hand getragen werden.

 

Schulgebäude unterhalten und entwickeln

Für erfolgreiche Bildung an Schulen braucht es kompetente Lehrkräfte in ausreichender Anzahl, für die das Land zuständig ist. Der Kreis ist als Schulträger neben der fachgerechten Besetzung der Sekretariate und Schulhausverwalter*innen- Stellen vor allem für die Gebäude zuständig. Insbesondere in die Erneuerung und Sanierung von Schulgebäuden wurden in den Jahren 2016 bis Juni 2020 162 Millionen Euro investiert. Viele der seit 2013 grundlegend sanierten Schulen mit den entsprechenden baulich geeigneten Voraussetzungen haben inzwischen Lüftungsanlagen mit Wärmetauschern und Partikelfiltern, die insbesondere während der Covid-19-Pandemie von großem Vorteil waren und sind.

Uns GRÜNEN ist wichtig, dass die Gebäude in gutem und funktionsfähigem Zustand sind. Wir befürworten deshalb, dass der Kreis als Schulträger – und als Verwaltungseinheit mit Vorbildfunktion für die Kommune – die Schulgebäude nach nachhaltigen Gesichtspunkten unterhält und entwickelt. Wir GRÜNE wollen, dass alle Maßnahmen an vorhandenen Gebäuden auf lange Sicht ökologisch verträglich, energieeffizient und ökonomisch sind. Auch Schulneubauten sollen nach diesen Kriterien geplant und gebaut werden. Von Vorteil dabei ist, dass sich ökologische wie ökonomische Konzepte in der Regel optimal überschneiden.

Beispiel für eine gelungene, von Heinz Schreiber (ehem. Erster Kreisbeigeordneter des Lahn-Dill-Kreises) vorangebrachte Realisierung eines überwiegend aus Holz gebauten Schulhauses ist die in 2020 neu bezogene Diesterweg-Grundschule in Herborn. In Wetzlar ist fürdie Theodor-Heuss-Schule ein weiterer Holzschulbau geplant, beschlossen und bereits in Bau.

Wir fordern, dass jede Schule mit einer PV-Anlage ausgestattet wird. Außerdem sollten für alle Schulgebäude die Nutzung von energieeffizienten und möglichst klimaneutralen Wärmemodellen geprüft werden. Zudem müssen im Rahmen der Klimawandelanpassung Maßnahmen wie z. B. Dach- und Fassadenbegrünungen ergriffen werden, welche unter anderem einen kühlenden Effekt für das Gebäudeinnere haben.

Umweltschutz an der Schule

Um dafür zu motivieren, sich für das Thema Energiesparen einzusetzen, gibt es das durch die EU initiierte Projekt fifty/ fifty. Es richtet sich an Schulen, aber auch Kitas oder Horte und steht inzwischen als Markenname für alle Formen von Energiesparprojekten mit finanziellem Anreizsystem. Denn wenn durch verändertes Nutzungsverhalten im Alltag Energie einspart wird, bekommt die entsprechende Schule am Ende jedes Schuljahres die Hälfte der eingesparten Energiekosten vom (Schul-) Träger direkt ausgezahlt und darf diese z. B. für eine bessere Ausstattung verwenden. Mit ihrem Engagement leisten die Menschen der teilnehmenden Einrichtungen einen aktiven Beitrag zur Energiewende. Darüber hinaus wird nicht nur das Bewusstsein für unsere Umwelt, sondern auch das Bewusstsein für die eigene Verantwortung gegenüber unserer Umwelt gefördert.

Wir GRÜNE unterstützen fifty/fifty-Projekte ausdrücklich. Wir unterstützen zudem tatkräftig alle Schulen, die den Weg zur zertifizierten Umweltschule gehen wollen. Für die weiterführende Bereitstellung von Bildungsangeboten zur nachhaltigen Entwicklung befürworten wir Kooperationen zwischen dem Klimaschutzmanagement des Kreises und den Schulen.

 

ÖPNV für Schüler*innen

Schüler*innen sollen, wenn sie mit dem Bus zur Schule oder nach einem anstrengenden Schultag wieder nach Hause fahren, sitzen können. Wir fordern deshalb, dass so viele Busse eingesetzt werden, dass für möglichst alle Schüler*innen ein Sitzplatz vorhanden ist. Die Anzahl der Stehplätze soll begrenzt sein.

Zusammen mit den Staatlichen Schulämtern und den Schulen vor Ort wollen wir uns dafür einsetzen, dass die Schulanfangszeiten entzerrt werden. Fangen die Schulstunden zu unterschiedlichen Zeiten an, können auch die Busse zu unterschiedlichen Zeiten die Schulen anfahren. Dadurch können mit der gleichen Zahl an Bussen Schüler*innen ohne drangvolle Enge in den Fahrzeugen im Rahmen des Linienverkehrs zu den Schulen befördert werden.

 

„Zentralstelle Bildung“

Die Bildung der Menschen im Lahn-Dill- Kreis – insbesondere der Heranwachsenden und jungen Erwachsenen – liegt uns am Herzen. Wir GRÜNE fordern deshalb, den Ausbau und die Verstetigung der verschiedenen Handlungsfelder innerhalb des Bildungssystems in besonderer Form weiter zu entwickeln. Ob der Lahn- Dill-Kreis als Schulträger noch stärker in die Organisation und Koordination dieser Felder einsteigen muss, wollen wir klären und prüfen, ob die Einrichtung einer „Zentralstelle Bildung“ in Kooperation mit den bestehenden Strukturen des Kreises wie Lahn-Dill-Akademie, Schulservice oder Medienzentrum wirtschaftlich und rechtlich sinnvoll ist.